Heid & Hex
Für eine lange Zeit, so schien es, als wären die Magie
und die Hexenkunst und mit ihnen die "alten" Götter aus der Welt
verschwunden. Doch weder Schwert noch Scheiterhaufen noch Ignoranz
konnten sie aus der Welt vertreiben. Für eine Weile lagen sie im
verborgenen und lebten in Märchen, Sagen, alten Liedern, Gedichten
und Geschichten weiter.
Langsam, aber sicher, kehren sie aus ihrem Versteck wieder zurück
ins Leben der Menschen. Seit Jahren wächst stetig eine
Gemeinschaft von Heiden und Hexen und in jeder größeren
Stadt in Sachsen gibt es inzwischen Hagazugas, Zaunreiterinnen,
Nebelwanderer und wie auch immer man sie nennen mag.
Die Hexenkunst ist in ein Weg zu sich selbst, ein Weg zu den "alten"
Göttern/ Göttinnen ein Weg Einklang zu werden mit dem
Universum und allem was lebt. Jeder Mensch ist ein Teil des ewigen
Kreislaufes der Natur und der Mysterien der Göttinnen und
Götter. Hexe zu sein, heißt sich mit dem zyklischen Werden
und Vergehen in der Natur auseinander zusetzen und sich diesen bewusst
zu sein. Hexe zu sein, heißt sich mit verschiedenen
Wirklichkeiten auseinander zusetzen und sich bewusst zu sein, was sich
hinter dem Schleier verbirgt. Hexe zu sein, heißt sich der KRAFT
bewusst zu sein. Hexe zu sein, heißt aktiv am Leben teilzuhaben
und dieses zum positiven zu verändern. Hexe zu sein heißt,
sich mit den Verbindungen und Verstrickungen der Lebewesen auseinander
zusetzen und sich des Lebensnetzes bewusst zu werden. Hexe zu sein,
heißt sich mit den verschiedenen Welten auseinander zusetzten und
in bzw. zwischen den Welten zu reisen. Und natürlich heißt
Hexe zu sein, Magie zu wirken.
Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Wegen eine Hexe zu werden, wobei
die Wege so individuell und verschieden sein mögen wie die
Menschen selbst. Am Beginn eines Hexenweges stehen häufig
Erlebnisse und Erfahrungen, die das bisher gewohnte Weltbild auf den
Kopf stellen. Dann beginnt die Zeit der spirituellen Suche, wobei
dieser Weg voll von Illusion, Sackgassen, Gefahren und Dingen, die
einen vom eigentlichen spirituellen Weg abkommen lassen, sein kann. Es
ist kein Geheimnis, das sich in der Esoterikszene eine ganze Menge an
"schwarzen" Schafen tummeln. Man kann hier nur den Rat geben, auf sein
Herz und sein Gefühl zu hören, sich die Leute gut anzuschauen
(auch mal einen Blick hinter die "Kulissen" werfen) und sich
verschiedene Meinungen einzuholen. In der Zukunft, so denke ich, werden
sich immer mehr Menschen, die den Weg der Hexe gehen möchten,
für eine Ausbildung innerhalb eines Coven, Zirkels oder
ähnlichem entscheiden.
Die Gesellschaft versucht ständig, solche Dinge zu leugnen und als
Spinnerei abzustempeln oder wenn die Leute dann doch an Magie glauben,
dann ist man plötzlich für alle möglichen negativen
Dinge verantwortlich, die sich in deren Leben ereignen, obwohl man
damit nichts zu tun hat - nach dem Motto: "Die hat mich verhext." Im
Hexentum gibt es nicht in die Form des Schwarz-Weis-Denkens, dass wenn
du dies oder jenes tust, dann kommst du dafür in die Hölle
oder den Himmel - aber es gibt das Prinzip des Karma's, was
heißt, dass man für sein Tun und Handeln oder Nichtstun und
Unterlassen die Konsequenzen zu tragen haben wird.
Und man wird solange Wiedergeboren bis man sein Karma abgearbeitet hat.
Wenn man ein Ritual gemacht hat, dann sehen Anfänger und
Ausstehende häufig kein Ergebnis (das ist in etwa so, als
würde man den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen). Die
Menschen vergessen dabei oft, das selbst Magie gelernt sein will (zum
Beispiel muss man die Wahrnehmung schulen) und man die
gesellschaftlichen Normen ("nein so was gibt es nicht" oder "nein, so
jemand hat doch einen Dachschaden") die im Unterbewusstsein vorhanden
sind, nicht von heute auf morgen verschwinden lassen kann (wie
außen so auch innen). Ganz davon mal abgesehen, teilen die
Götter und das Universum sich manchmal in eigenartigen Metaphern
mit.