Jahreskreisfeste

Die Jahreskreisfeste sind fester Bestandteil des heidnischen Glaubens. "Die Zeiten des Jahres sind fest verbunden, Begegnung und Abschied zum Kreis sich runden. Die heilige Mitte ist unser Reich, hier änderst sich alles und bleibt doch stets gleich." 1 Nachfolgend findet ihr eine kurze Beschreibung der jeweiligen Jahreskreisfeste.

Imbolc (02.02.)

Same,
der im verborgenen liegt,
es ist Zeit,
zu erwachen.
Sieh,
wie der erste Lichtstrahl
in die dunkle Höhle fällt
und alles zu neuem Leben erweckt.



Imbolc bedeutet in etwa soviel wie "im Bauch der Mutter". Das Leben liegt noch verborgen unter dem Schnee im dunklen Schoß der Erde. Noch ruht der Same "im Bauch der Mutter" jedoch außerhalb nimmt die Kraft der Sonne deutlich zu. Dieser Tag war bei den Kelten der Göttin Bridgid gewidmet.



Ostara/ Frühjahres Tag- und Nachtgleiche (21.03)

Oh, Königin des Frühlings,
Ostara, wir rufen dich!
Komm, gesell dich zu uns.
Vertreibe den Winter geschwind
und befreibe uns von den eisigen Fesseln
Lass alles vollkommen zu neuem Leben erwachen
und erfülle uns mit der Wärme der zurückkehrenden Sonne.



Ostara markiert den Beginn des Frühlings. Endlich werden die Tage wieder länger und die Wärme kehrt zurück. Man spürt wie das Leben sich sprungartig zu entfalten beginnt. Die Kräfte der Dunkelheit und des Lichts sind ausgeglichen. Zu dieser Zeit finden die größten (geistigen) Wachstumsschübe statt.



Beltane (30.04./ 01.05)

Tanz!
Meine geliebte Königin!
Tanz!
Mein geliebter König
Bis es nur noch Ekstase gibt
und wir vereint sind.



Dies ist das Fest des Lebens und das Fest der Fruchtbarkeit. Es wird getanzt und Maibäume (sind übrigens phallische Symbole) werden so mancherorts immernoch aufgestellt. In der Natur spriest und gedeiht das Leben jetzt prächtig. Die Göttin und ihr Geliebter der Gehörnte Jäger vereinigen sich und begehen die heilige Hochzeit. Für die Kelten war dieses Fest der Beginn des Sommers.

Litha/Sommersonnenwende (21.06.)

Leuchte,
strahle,
scheine,
umgib uns mit deinem goldenen Kleid,
Sunna.



Es ist der längste und gleichzeitig der hellste Tag des Jahres. Alles leuchtet im goldenen Glanz von Ihr, die bei den Germanen "Sunna" genannt wurde, und das Licht erreicht die größte Macht Es ist der Beginn des Sommers, doch gleichzeitig wendet sich das Rad des Jahres wieder dem Winter zu und die Tage werden langsam wieder kürzer. In der Natur kann man jetzt das "erste" Gemüse ernten.



Lughnasad/ DasSchnitterfest/ Lammas (02.08.)

Der Gott
stirbt.
Er stirbt für uns
um uns zu ernähren.
Nun wandelt Sie allein,
allein durch die Wälder.



Lughnasad ist der Beginn der Ernte und das erste Korn wird geschnitten. Die Sonne hat die volle Kraft des Sommers erreicht. Der Gott geht in das Getreide "ein", opfert sich und stirbt (er begibt sich in die Unterwelt). Symbolisch werden hierzu zum Beispiel Kornpuppen verbrannt.

Herbst Tag-und Nachtgleiche/ Mabon/ Das Fest der Ernte (21.09)

Dank
sei unser Tanz,
für Äpfel, Korn und Wein.
Dank
sei unser Tanz,
für alle Geschenke der Natur.



Wie zur Frühjahres Tag- und Nachtgleiche sind die Energien ausgeglichen aber nun werden die Tage wieder kürzer als die Nächte. Es ist das Fest des Erntedankes, um sich bei den Göttern und der Natur für den reichen Gabentisch zu bedanken. Wir ernten die Früchte der Samen, die Aufgegangen sind.



Samhain/ Samain/ Das Fest der Ahnen (31.10./ 01.11)

Wandle, wandle, ewig wandle,
Kessel der Wiedergeburt.
Nimm alles mit, was sterben muss.
Doch gewähre uns einen Blick hinter den Schleier
und lass uns sehen,
von dem was war
und von denen die vor uns waren.



Es ist das "dunkeltste" Fest und emotionalste Fest wir erinnern uns an unsere Vorfahren und Ahnen. Bei den Kelten war es das höchste Fest und markierte gleichzeitig den Beginn des neuen Jahres. Die Natur zieht sich zurück und man erntet die "letzten Früchte" wie den allseits bekannten Kürbis. Die Tore zur Anderswelt sind zu dieser Zeit sehr dünn und es ist einfach zu "reisen". Es ist Zeit, zurückzukehren, zurück zum Ursprung.

Yule/ Jul/ Die Wintersonnenwende (21.12.)

In in tiefster Dunkelheit
unser banges hoffen,
die Hoffnung des Versprechens,
das das Licht zurückert.



Es ist die dunkelste Nacht des Jahres aber die hoffnungsvollste Nacht, denn das Licht wird wiederkehren. Die Göttin gebärt ihren Sohn, den Sonnengott. Kein Wesen der Erde kann in ewiger Dunkelheit leben. Das Licht ist so extrem notwendig. In der Natur beginnt nun die Zeit der Schneestürme und fast alles Leben in der Natur begibt sich in den Winterschlaf.